Kurtatsch

Margreid

Kurtinig

Penon

Graun

Fennberg
Pfarrgemeinde Penon

Pfarrgemeindemitglieder: ca. 370

Die Kirche in Penon ist in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts in spätromanischem Baustil erbaut worden und dem Heiligen Nikolaus(6. Dezember) geweiht. Einzelne Bauelemente deuten bereits frühgotische Formen an. Erstmals erwähnt ist die St. Nikolauskirche von Penon, laut Denkmalkonservator Leo Andergassen, in einem Ablassbrief aus der Zeit des Papstes Bonifaz IX. von 1390. Die aus Sandstein geformte spätromanische Rundbogenapsis der Kirche von Penon ist bereits um 1300 entstanden. Vor der heutigen Kirche existierte an diesem Standort bereits eine Kapelle.

   

Eine wirkliche Rarität ist das Sakramentshäuschen aus Sandstein an der nördlichen Apsiswand, aus der Zeit um 1380, Südtirols ältestes in Stein gehauenes Sakramentshäuschen.

Beim Umbau der Kirche in den Jahren 1888-1889 unter dem anscheinend nicht sehr kunstsinnigen Seelsorger Alfons Schmid aus Innsbruck, der von 1884 bis 1894 in Penon als Expositus wirkte, wurden laut Leo Andergassen die aus dem 14. Jahrhundert stammenden Fresken zerstört. Damals wurde die Kirche nach Westen verlängert, ein nördliches Seitenschiff geschaffen und die Fassade neu gestaltet.

Die komplette Kirchenrestaurierung von 2000 bis 2002 wurde auf zwei Baulose aufgeteilt. Das erste Baulos umfasste die Außenrestaurierung und wurde im Zeitraum von Oktober 2000 bis Oktober 2001 durchgeführt. Das zweite Baulos hatte die Innenrestaurierung der Kirche zum Inhalt wurde Juli bis Dezember 2002 durchgeführt.

Das Glockengeläut von Penon

Der Kirchturm der St. Nikolaus Pfarrkirche von Penon ist noch original. Nur auf der Nordseite ist für die große Löffler Glocke, die laut Leo Andergassen um 1529 in der Traminer Glockengießerei des Franz Löfler gegossen wurde und vor Penon bereits in Margreid geläutet hatte, ein großes Schallfenster ausgebrochen worden.

   

Zwei Glocken jüngeren Datums, die im Jahr 1817 bzw. 1836 von Michael Zach in Bozen gegossen wurden, mussten im ersten Weltkrieg abgehängt werden. Die Glocken lieferten begehrtes Rohmaterial für den Guss von Kriegsmunition. Sie wurden durch zwei Glocken aus der Gießerei Colbacchini aus Trient. Diese „walschen“ Glocken, zeitbedingt vermutlich bescheidener Qualität, sorgten in Penon anscheinend fast ein Jahrhundert lang für Misstöne, sodass es im Jahr 2001 zum Austausch der „mittleren“ Glocke kam.

Die neue, 550 kg schwere „mittlere“ Glocke wurde bei der Firma Grassmayr in Innsbruck gegossen.

In der St. Nikolauskirche von Penon befinden sich mehrere Werke des aus Penon (Voldersberg) stammenden volkstümlichen Malers Ulrich Dignös (1900-1987), von denen wir nebenstehend eines abgebildet finden.

 

Die Seelsorge in Penon

Seelsorgerisch wurde die Bevölkerung von Penon Jahrhunderte lang entweder von Kaltern bzw. später von Kurtatsch aus betreut. Kurtatsch wurde bereits 1515 zur Pfarre Sankt Vigilius erhoben. „In der Nikolauskirche wurde zwar das Allerheiligste aufbewahrt, aber selten die heilige Messe gelesen“, schreibt Kanonikus Johann Mayr im Dorfbuch von Kurtatsch. Als Initialzündung für die Errichtung einer selbständigen Seelsorgestelle Penon könne die Messstiftung des Priesters Josef Marstall aus Innsbruck von 1732 angesehen werden. Im Jahr 1781 kam es dann laut Johann Mayr zur Stiftung einer „Pfründe“ durch Penoner „Hof- und Güterinhaber“.

Mit dem Jahr 1781 kann der Beginn der „Expositur“ Penon datiert werden, ab den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts  „Kuratie“ genannt und 1986 zur Pfarrei erhoben.

Im Jahr 2009 wurde Penon in die Seelsorgeeinheit Kurtatsch. Margreid, Kurtinig, Penon, Graun und Fennberg eingegliedert

Die Seelsorger von Penon

Erster Seelsorger der Expositur Penon war Johann Zacharias Bertoldi aus Kurtatsch (1781-1787). Anfänglich besorgten die Penoner Seelsorger auch den Schulunterricht und zwar im Widum. Expositus Franz Poli (von 1832 bis 1872, also ganze 40 Jahre Seelsorger von Penon!)) setzte sich um 1860 dafür ein, dem Seelsorger die Schule abzunehmen und einen eigenen Lehrer mit dem Unterricht  zu betrauen.

Die Seelsorger, die nach Franz Poli und bis zum Ende des 19. Jahrhunderts in Penon wirkten, wollen wir hier nicht alle anführen, weil bereits von Johann Mayr im Kurtatscher Dorfbuch lückenlos aufgelistet.

Die Namen der Penoner Seelsorger ab 1899 jedoch, also der letzten 110 Jahre, sind nachstehend wiedergegeben. Die Aufzeichnungen stammen aus dem Pfarrarchiv Penon.

Name des Priesters  Bezeichnung          Herkunft                  Seelsorgezeit in Penon
Emanuel Zia Expositus                Buchholz                    1899 - 1902
Alois Schlechtleitner    Expositus                Bozen                        Nov. 1902 - Juni 1905
Alois Obkircher Expositus                Deutschnofen             Aug. 1905 - Aug. 1908
Johann Pichler Pfarrer       Kurtatsch                   Sept. 1908 - Okt. 1908
Peter Egger  Expositus               Nov. 1908 - Juli 1909
Alois Kofler  Expositus Wangen/Ritten Aug. 1909 - März 1934
Dr. Georg von Hepperger Professor Bozen/Gries März 1934 - Juni 1934
Alois Mair Provisor   Juli 1934 - August 1934
Thomas Zemmer Kurat Kurtinig Sept. 1934 - Aug. 1938
Josef Kerschbamer Kurat Laurein Sept. 1938 - Okt. 1970
Dr. Georg von Hepperger Professor Bozen/Gries Nov. 1970 - Mai 1971
Konrad Runggatscher  Kurat Villnöß 1971 - Mai 1983
Heinrich Kamelger Kurat Niederdorf Juli 1983 - Dez. 1986
Heinrich Kamelger Pfarrer Niederdorf  Dez. 1986 - Feb. 1989
Josef Ploner Pfarrer St. Sigmund/Pust. Sept. 1989 - Aug. 1998
Konrad Morandell Pfarrer Kaltern Sept. 1998 - Aug. 1999
Florian Platter Pfarrer Riffian Sept. 1999 - Aug. 2007
Anton Matzneller Administrator(*) Aldein Sept. 2007 - Sept. 2009
Anton Matzneller  Seelsorger Aldein Sept. 2009 - heute
Mag. Franz Josef Campidell (**)  Pfarrer Reischach Sept. 2009 - heute

(*) Hochw. Herr Anton Matzneller ist nicht italienischer Staatsbürger und darf daher aufgrund des Konkordats zwischen dem Heiligen Stuhl und dem italienischen Staat keine kirchlichen Amtshandlungen mit staatsrechtlichen Wirkungen, wie zum Beispiel Eheschließungen (Konkordatsehen) vornehmen. Daher die Bezeichnung „Administrator“ und nicht Pfarrer (Ortsordinarius).

(**)Mag. Franz Josef Campidell, Pfarrer der Seelsorgeeinheit auch von Kurtatsch, Margeid, Kurtinig, Penon, Graun und Fennberg

Die Geistlichen und Ordensleute aus Penon

Die Fraktion Penon hat aber nicht nur Priester „konsumiert“ sondern auch „produziert“.

Die in der nachstehenden Übersicht angeführten zehn Priester und Ordensleute stammen nämlich alle aus Penon.

Namen   Priester/Orden Einsatz in geb. und gest.
Egeno des Konrad oder Chuno Weltpriester Tramin                                    1380 - 1396
Pater Benedikt (Georg Truefer) Kapuziner   1579 - 1660
Franz Poli Weltpriester                 Kurtatsch/Penon/Margreid  1798 - 1884
Sr.Veronika (Eleonora Pomella) Deutschorden Lana, Kindergarten 1876 - 1934
Sr.Rosina (Barbara Oberlechner) Barmh. Schwestern Innsbruck 1883 - 1906
Pater Gaudenz (Vigil Conci)  Franziskaner Bozen/Hall, Gym.Lehrer  1883 - 1973
Sr.Stefanie (Anna M.Caminada) Tertiarschwestern  Kaltern  1885 - 1923
Sr. Felicitas (Maria Frassen)  Tertiarschwestern  Hall in Tirol 1886 - 1915
Georg Peer Weltpriester Leifers, Salurn, Meran, Naturns 1932
Christian Dipoli Weltpriester  Alessandria, Piemont  1939 - 2003

Der Pfarrgemeinderat von Penon

Die Kreuzerhöhungskapelle am Höfl

Die Heigkreuzkapelle (14. September) wurde um 1930 erbaut. Erbaut wurde sie auf dem Grund des Höfl, welcher bereits im Jahr 1913 in den Besitz der hl. Nikolauskirche überging. Am Kapellenaltar ist von der Kreuzigungsgruppe nur mehr der Kruzifiz erhalten geblieben. Dies soll der Kurat Alois Kofler, welcher au den Bau der Kapelle veranlasst hat, selbst auf einer Kraxe vom Tal heraufgetragen haben.

Die Marienkapelle beim Sulzhof

Die Marienkapelle (15. September) beim Sulzhof wurde um 1749 vom Adeligen Johann Elias Prunner von Hirschprunn aus Margreid errichtet. DasWappen des Erbauers ist über dem Kapelleneingang zu sehen. Heute ist die Privatkapelle (in Besitz von Baron Widmann aus Kurtatsch) noch Ziel zweier Jählich stattfindener Bittgänge, die am Markustag und am Fest der Hillemfahrt Mariens gehalten werden. Der Kapellenaltar umschließt als Wallfahrtsbild eine Nachbildung des Gnadenbildes von Maria Weissenstein.

Die Annenkapelle bei Fennhals.

 

Wann die Annenkapelle (hl. Anna; 26. Juli) bei Fennhals erbaut wurde ist micht bekannt. Das Kapellenaltärchen, das Wolfgang Perckhammer 1612 in der Annenkapelle seiner Sommerresidenz Fennhals stiftete, greift den Typus des Säulenaltars auf. An den Lateralwangen sind Darstellungen der Heiligen Wolfgang und Barbara, die Namenpatronen der Stifter, zu finden.

Im Jahr 2001, unter dem derzeitigen Besitzer Johannes Nepomuk Baron Di Pauli, wurde die St. Anna Kapelle restauriert.

Quellen:

„Die Kirchen von Kurtatsch. Kurtatsch-Graun-Penon“ von Andergassen Leo

„100 Jahre Feiwillige Feuerwehr Penon 1909-2009“ von Dr. Gottlieb Pomella

 Wegkreuze und Bildstöckeln


Bildstöckl Hofstatt, errichtet anlässlich des Unwetters 2001

Bildstöckl beim Gasthaus Himmelspforte

Bildstöckl Hinterpenon

Bildstöckl Hofstatt

Bildstöckl Römerweg

Bildstöckl Hinterpenon

Wegkreuz - In der Wies

Wegkreuz in Hinterpenon

Wegkreuz Hirschbett

Wegkreuz Perinpüchl
 

Wegkreuz bei Goldner

Wegkreuz Kauderle

Wegkreuz Koflweg