Kurtatsch

Margreid

Kurtinig

Penon

Graun

Fennberg
Pfarrgemeinde zum Hl.. Martin in Kurtinig

Pfarrgemeindemitglieder: ca. 600

Die Kirche zum Hl. Martin wurde Anfang des 15. Jhdts. erbaut, wahrscheinlich auf den Grundfesten einer Kapelle, die seit den Siedlungsanfängen bestand. Der Gewölbeschlussstein mit dem Relief des Hl. Martin trägt die Jahreszahl 1474. Dahinter befindet sich ein zweiter Schlussstein mit dem Relief der Hl. Maria, Hinweis auf das Doppelpatrozinium, das bis Ende des 17. Jhdts. bestand.

Die Kirche selbst unterstand dem Kloster St. Florian/Laag, das einen Priester zur Abhaltung der Sonntagsmesse nach Kurtinig schickte. Wegen der häufigen Überschwemmungen, die das Dorf von der Außenwelt abschnitten, wurden den Kurtinigern verschiedene Privilegien gewährt, die sonst nur einer Pfarrei zustanden: ein eigener Friedhof und ein Tabernakel für die Aufbewahrung des Allerheiligsten (Tabernakel mit gotischem Sandsteinaufsatz, der bemalt gewesen sein dürfte)und das Taufbecken (1536).

Der Turm ragte  ursprünglich aus dem Kirchendach (am Gewölbe sind die Umrisse zu erkennen, unterm Dach auch die Mauern) und dürfte im Kircheninnern durch einen Pfeiler/Säule gestützt worden  sein. Der heutige Kirchturm stammt aus dem Jahre 1610, in dessen Innenmauer sich das ehemalige Kirchenarchiv befand Viele wichtige Dokumente haben so die Jahrhunderte überdauert. Eine der ältesten Kirchenglocken Tirols, aus dem Jahre 1449, hat bis vor wenigen Jahren die Gläubigen zur Messe gerufen. Heute ist sie unter der Treppe zum Chorgestühl zu besichtigen, da sie wegen eines Sprunges außer Dienst gesetzt wurde.

Zu den Kunstschätzen der Kurtiniger Kirche gehört eine Madonnenstatue aus dem 15. Jhdt. (unter Verschluss), sowie das Kreuz im Torbogen über dem Altarraum und die beiden großen Bilder (Krönung Mariens mit Hl. Martin und Florian, Hl. Antonius von Padua) aus dem 17. Jhdt. Die bisher letzte große Erweiterung fand um 1900 statt (Gewölbeschlussstein 1899), aus dieser Zeit stammt die Kircheneinrichtung, die Orgel und das Chorgestühl, sowie die drei neugotischen Türmchen und die Fensterrosette über dem Haupteingang. Die bemalten Fenster im Altarraum stammen vom Bozner Künstler Kastowski (1989), Der Hochaltar wurde 1993 von einer Grödner Firma in die neugotische Form versetzt.

1996 wurde an der Fassade über dem Eingangsportal das Mosaik mit der Darstellung des  Hl. Martin eingefügt.

Nachdem die Kirche über Jahrhunderte zum Kloster St. Florian bzw. zum Chorherrenstift St. Michael an der Etsch gehörte wurde sie im 17. Jhdt. der Pfarrei Margreid unterstellt und erst 1717 zur Expositur mit eigenem Kaplan. Seit 1963 ist Kurtinig eine eigenständige Pfarrei.